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Schwämme

Wir bleiben vor einem kleinen Geschäft mit vielen Schwämmen stehen, leuchtend gelb oder in warm braunen Tönen warten sie in großen Körben auf Abnehmer. Wegen des allzu reichhaltigen Angebots können wir uns nicht entscheiden denn eigentlich sind sie als Badeschwamm, zur Kosmetik oder zum Auto- bzw. Bootwaschen viel zu schade. Manche Schwämme sind mit der Schere in die typische Form geschnippelt worden, andere aber sehen nur von ihrer Struktur wie Schwämme aus und ähneln eher dicken Pilzen, Trichtern oder Ringen. Beim Schnorcheln sind wir schon oft auf diese Meeresbewohner gestoßen aber im Wasser sind sie schwarz und ihre Oberfläche fühlt sich eher lederig an. Erst nach mehreren Verarbeitungsprozessen werden die Schwämme so kuschelig weich und erhalten ihre goldene leuchtende Farbe.
Der Verkäufer bangt durch unsere Unentschlossenheit wohl um seinen Absatz und preist seine Ware noch mal besonders als „Schwämme direkt von Symi“ an. Aber wir gucken ihn wohl zu ungläubig an denn er korrigiert sich ein wenig. Es ist lange her dass das letzte Schwammtaucher Schiff Symi verließ.
Er erzählt, dass seit mindestens dreitausend Jahren auf den Inseln des Dodekanes nach Schwämmen getaucht wird, schon die Helden Trojas erfreuten sich deren Weichheit und polsterten ihre Rüstungen von innen mit Schwämmen aus und am Hofe des Sultans säuberte man sich mit diesem puscheligen Meerestier. Im 19ten Jahrhundert boomte die Schwammfischerei und –verarbeitung und diese Blütezeit brachte der Insel den großen Wohlstand. Viele Menschen zog es hierher und der Schiffsbau für diese kleinen 10 Meter Boote expandierte.

20.000 Menschen zählte die Gemeinde damals. Ökologische, aber vor allem auch politische Gründe sowie später die Erfindung des synthetisch hergestellten Schwammes verursachten später das Aus für die Schwammfischerei und damit auch für den Bootsbau. Nur noch jeder zehnte Einwohner blieb, die meisten wanderten nach Amerika, Australien, Europa oder aufs griechische Festland aus. Dieser Exodus ist heute noch zu spüren, viele Häuser sind verfallen, stehen nur noch als Ruinen an den kleinen Gassen. Symi konnte die fehlende Erwerbsquelle ein wenig durch den Tourismus wieder füllen. Einige Einwohner kommen zurück um ihre Häuser als Feriendomizil zu renovieren, ein Geschäftchen zu eröffnen oder auch Ausländer kaufen die Häuser um hier einen Teil ihres Lebens zu verbringen.
Wir verschieben den Schwammkauf noch ein wenig und vertrösten den Verkäufer auf später. Denn zuerst möchten wir noch ein wenig durch das Städtchen bummeln und den Burgberg erklimmen.

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